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Erstmals hat eine Delegation offiziell im Namen der Universität Zürich eine MUN Konferenz besucht. Diese Konferenz wurde im Rahmen eines Seminars von Christine Kaufmann und Hans Rudolf Trüeb durchgeführt und professionell von der JUNES Präsidentin Josephine Herzig betreut. Die Teilnehmer waren Studierende der Rechtswissenschaftlichen und der Philosophischen Fakultät, die Hälfte davon Mitglieder des MUN Teams der Universität Zürich. Vom 29. April bis zum 2. Mai 2009 fand das Catalonia Model UN in der wunderschönen Stadt Barcelona statt. Als Veranstaltungsort dienten die grosszügigen Konferenzräume des Wissensmuseums CosmoCaixa.
Bereits vor der Konferenz organisierte die Seminarleitung je zwei Vorbereitungstage in Zürich und im Palais des Nations in Genf. Während diesen Vorbereitungstagen wurden die Studierenden in die Rules of Procedure eingeführt. Anhand einer Simulation der Generalversammlung und einer weiteren des ECOSOC wurde deren Anwendung gleich trainiert. Alle Teilnehmenden mussten vorgängig ein sogenanntes Position Paper verfassen: eine Art Kurzanalyse des vertretenen Landes im entsprechenden Komitee. Das Knowhow zum ausgewählten Land musste demnach bereits vorhanden sein.
Es war während der Konferenz auch klar ersichtlich, dass die Zürcher Delegation zu den am besten vorbereiteten und den aktivsten gehörte, was auch mehrmals während der Schlusszeremonie erwähnt wurde. Alle konnten von diesen ziemlich intensiven Tagen profitieren und sammelten wichtige Erfahrungen für die Zukunft. Vor allem entwickelten die Studierenden ihr Verhandlungsgeschick und ihre Vortragstechnik weiter. Rege genützt wurde auch die Möglichkeit, Kontakte mit Studenten aus Europa und Nordamerika zu knüpfen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass dieses MUN für alle ein riesiger Erfolg war!
„Während drei intensiven Tagen diskutierten wir das ziemlich umstrittene neuartige Konzept R2P. Obwohl China überzeugt war alle unsere Ideen blockieren und das Veto einlegen zu müssen und die USA meist im Alleingang arbeiteten, kamen wir am Ende doch zu einer Resolution, auf die sich alle einigen konnten. In den vielen Verhandlungen und Diskussionen lernten wir, wie man mit einem umstrittenen Thema und einem zerstrittenen Komitee umgeht und machten so wertvolle Erfahrungen für die Zukunft!“ (Henry Both and Marius Obertüfer, Vereinigtes Königreich)
„Die Weltbank kam zusammen, um über die weltweite Finanzkrise zu beraten. Obwohl eine der wichtigsten Stimmen, die USA, meist abwesend war, zeigte die Weltbank keine Hemmungen dieses komplexe Problem auf verschiedene Arten anzupacken, was zu pragmatischen Lösungen führte. Am Schluss konnte die Weltbank eine respektable Resolution präsentieren.“ (Caroline Weps und Victor Lis, Island)
„Unsere Delegierten repräsentierten aktiv und überzeugend die meist umstrittenen Positionen zum Thema „Sexuelle Orientierung und Menschenrechte“: Holland (H) und Amnesty International (AI) traten ein für eine liberale Haltung gegenüber Schwulen, Lesben, bisexuellen und transsexuellen Personen und forderten das Komitee auf, im Sinne der Universalität der Menschenrechte niemanden auszuschliessen. Saudi Arabien (SA) und die Organisation der islamischen Konferenzen (OIK) hingegen zeigten keine Absichten, diese Personengruppen offiziell miteinzubeziehen. Nach unzähligen Streitigkeiten, Kompromissen und knappen Abstimmungen einigte sich der Menschenrechtsrat schliesslich doch auf einige Erklärungen. Wenigstens einverständliche Geschlechtshandlungen von gleichgeschlechtlichen Personen sollten dekriminalisiert werden. Zudem soll die internationale Gemeinschaft Richtlinien für den besseren Schutz der geschlechtlichen Minderheiten erarbeiten.“ (Yasmin Elnaggar, OIK; Anina Maeder und Saghi Gholipour, SA; Sebastian Brenn, H; Corinne Reber, AI)
„In unserem Komitee war das Thema die globale Herausforderung des Klimawandels und die Zukunft des Kyoto Protokolls. Da es für viele das erste MUN war, hatten wir einen langsamen Start und verloren die meiste Zeit mit Erklärungen zum Ablauf und zur Problematik. Aber bald begannen die Verhandlungen und schliesslich erreichten wir ein ehrgeiziges Abkommen, welches sicherstellen würde, dass wir unseren Kindern einen gesunden Planeten hinterlassen können. Leider aber wird unser Plan nicht so in die Realität umgesetzt! Es war jedoch eine super Erfahrung, Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen, während wir mehr über die Regeln und Schwierigkeiten von internationalen Verhandlungen lernten.“ (Christian Meisser und Céline Colombo, Brasilien)
„Wir diskutierten die Zukunft der Millennium Entwicklungsziele in Zeiten von Finanz- und Nahrungsmittelkrise und Klimawandel. Da es für viele das erste MUN war, hatten wir gewisse Anfangsschwierigkeiten. Am Ende erreichten wir jedoch eine gute Resolution, welche fast einstimmig verabschiedet wurde.“ (Chantal Joris und Simon Delabays, Äthiopien; Michèle de Aquino, WHO)
„Leider waren nicht alle auf eine rechtliche Diskussion vorbereitet, was dazu führte, dass häufig allzu „politisch“ argumentiert wurde. Für MUN-Neulinge eignet sich der IGH sehr gut, da man aufgrund seiner eher geringen Teilnehmerzahl viel zum reden kommt. Dies war gerade für uns, die wir keine Streitpartei vertreten haben, von Vorteil.“ (Veronica Lynn und Nicola Staub, NATO)